AUSGERUTSCHT – leider nicht nur in der Hotelbar

Beste Stimmung – bei Tapas, Drinks und Strandbar: Nur leider nicht nach dem Euroleague-Spiel in Malaga. Aber: Verloren ist noch nichts. Gewonnen aber auch nicht!

Ja, als echte Glücksbringer kann man die VIP-Reisegruppe der Brose Baskets wirklich nicht bezeichnen. Viele viele Reisen wurden in den vergangenen Jahren bereits organisiert und durchgeführt, bislang konnte man aber erst einen Sieg im vergangenen in Paris bejubeln.

Diesmal sollte es aber klappen mit einem heißersehnten Erfolg, in Malaga beim spanischen Unicaja-Team. „Falls wir einen guten Tag erwischen, ist hier schon etwas drin“, heizte Brose-Baskets-Präsident Norbert Sieben die Stimmung auf der Busfahrt in die Sportarena, deren offizieller Name „Palacio Municipal de los Deportes José María Martín Carpena“ förmlich auf der spanischen Zunge zergeht, noch zusätzlich an.

Am Donnerstag war die „Reisekult“-Truppe um 1:30 an der Brose Arena in der Forchheimer Straße Richtung München aufgebrochen. Mit der Air Berlin ging es dann am frühen Morgen nach Andalusien. Eine kurze Panorama-Rundfahrt, etwas Sightseeing und dann direkt zum „El Balneario de los Baños del Carmen”, einen historischen Beachclub, in welchem sich die etwas müden, aber bestens gelaunten Fans für die geplante nächtliche Siegesfeier bei Baguettes, Kaffee, Bier und Sangria stärkten. Einige Delfine zogen gemütlich ihre Kreise in der angrenzenden Bucht. „Wenn das kein Grund zum Feiern ist“, bemerkte einer der erfahrenen Reiseteilnehmer und orderte noch einen Krug Sangria. Die Kameras wurden gezückt, worauf die Flipperfamilie auf Nimmerwiedersehen abtauchte. Ein schlechtes Omen!? 

Nach dem Einchecken in das Barcela Hotel, in welchem man übrigens mit einer Edelstahlrutsche aus dem ersten Stock in die Bar rutschen konnte, wurde die Altstadt von Malaga erkundet. Oder auch nicht: die einen zog es zum Strand, die anderen zum Shoppen, wieder andere in die bequemen Hotelbetten. Nächster Treffpunkt 19 Uhr in der Hotellobby, in Bamberg-Shirt, welche jeder Teilnehmer von der VIP-Betreuerin Maike Hartmann überreicht bekam. Schließlich möchte man ja im Fanblock auch Farbe bekennen.   

Die sportliche Ausgangslage zum Auftakt der Euroleague 2015/16 war ganz klar. In Gruppe D gehören Moskau, Tel Aviv und Darussafaka Dogus Istanbul zu den haushohen Favoriten, Bamberg, Malaga und Sassari konkurrieren zumindest auf dem Papier um den so wichtigen vierten Tabellenplatz, der gleichbedeutend ist mit Qualifikation für die Top16-Runde. Ein Auftaktsieg in fremder halle gegen einen direkten Konkurrenten wäre da natürlich Gold wert, ein riesiger Schritt, ein Ausrufezeichen für die gesamte Spielzeit.

Um es ganz kurz zu machen: Die Partie war kein Augenschmaus und nicht als Werbung für die beste europäische Spielklasse geeignet. Viele individuelle Fehler auf beiden Seiten, Nervosität, Missverständnisse. Übereifer und Wurfpech wechselten sich hüben wie drüben ab. Wobei die Gastgeber beim Rebound wacher und engagierter wirkten und so im dritten Viertel den Grundstein für den 76:71–Erfolg legten.

Doch zum Trauern blieb nicht viel Zeit. Noch im Bus beendete Norbert Sieben offiziell das rund achtminütige Köpfe-hängen-lassen inklusive Expertendiskussionen – jeder VIP-Fan wusste beim Erklingen der Schlusssirene  natürlich sofort, an wem oder was diese unnötige Niederlage festzumachen war – und rief den traditionellen und bestens bewährten „Basketball ist doch nur Nebensache“-Modus aus. Und siehe da: die Mienen erhellten sich sofort, der Busfahrer bog um 23:06 in die Altstadt ein und fünf Minuten später war die erste Cerveza-Runde bereits geordert.

Soviel zum sportlichen Teil der einmal mehr von Reisekult-Inhaberin Carina Spirk bestens organisierten Brose-Baskets-VIP-Tour. Was die 48-köpfige Reisegruppe in den vier Tagen an der Costa del Sol noch alles erleben durfte, würde den WOBLA-Rahmen deutlich sprengen. Deshalb nur ganz kurz in Stichworten: Kultur pur mit Stadtführerin Natalia, Markthallenflair inklusive Vitamininfusionen, frischer Fisch am Strand, Hebefiguren im Mittelmeer, Alhambra-Ausflüge, Millionär-Watching in Marbella, Cocktail-Abende auf bunt beleuchteten Moonroof-Terrassen, urige Tapas-Bar, Live-Musik-Einlagen von echten und falschen Künstlern, erfolgreiche Shopping-Touren für die Modebewussten, entspannende Fußmassagen am Beach und natürlich ganz viel Sonne und angenehme 25 Grad Celsius. Bei diesem abwechslungsreichen Programm ist es natürlich keine Überraschung, dass sich am Sonntag nach einer sanften Landung in München und einer staufreien Heimfahrt an der Forchheimer Straße viele sehr zufriedene und entspannte Menschen voneinander verabschiedeten und sich bereits auf die nächste VIP-Tour freuten. Einhelliger Tenor: Wenn nur das Basketball nicht wäre :).    

Von Bernd Oelsner

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