Brose Bamberg Neujahrsempfang 2018

Globetrotter und Brose Bamberg auf „Abenteuer“-Kurs – „Wir halten an unseren Saisonzielen fest"

„Abenteuer als Gegenteil von Stillstand“, „aus Scheitern lernen“ und „die Komfortzone verlassen“, das waren die Lehren beim Neujahrsempfang des Brose Bamberg Business Clubs, der von Danica Großer flott moderiert wurde. Wie ein roter Faden zog sich auch die schmerzhafte Pokalniederlage in München durch den Abend und wurde immer noch heftig diskutiert. Vor vollem Haus in der Oddset Sports Lounge der brose Arena stimmten die abenteuerverrückten Zwillinge Hansen und Paul Hoepner die Gäste mit ihrem abwechslungsreichen Vortag „Einmal um die Welt in 80 Tagen – ohne Geld“ ein. Was auch für die Brose Basketballer gilt, so haben sich der Realist Paul und der Fantast Hansen „freiwillig auf ein Abenteuer eingelassen“. Dass man bestimmte Hindernisse und den inneren Schweinehund überwinden muss, war ebenso klar wie das Einhalten der Regeln. „Ohne Kapital, nicht betteln und so viel wie möglich über Land reisen“, so lauteten die Vorgaben vor dem Start der horizontalen Weltreise, die von Berlin aus startete und bei der in Lissabon Europa verlassen wurde.

Den Neujahrsgästen stand die Verwunderung des öfteren ins Gesicht geschrieben, zunächst als die Beiden ihren selbstgefertigten „Technik-Transport-Koffer“ in Form eines Kühlschranks auf der Bühne vorführten. Oder wie sie in Kanada Geld beim Balkonbau verdienten und von ihren Tramper-Erlebnissen erzählten. Als sie an der Grenze in Myanmar zunächst scheiterten, war das Zeitlimit von 80 Tagen nicht mehr zu erreichen. Neues Ziel, ab in die „Verlängerung 100 Tage“, raus aus dem Motivationsloch, viele „Wunder“ verhinderten jedoch nicht, dass auch das zweite Ziel verstrich. Zwei Fieberanfälle sorgten für weitere viere Reise-Tage! „Letztlich war es nur wichtig dass wir es geschafft haben, aus Scheitern lernt man, es war ein riesiger Erfolg“, lautete die Bilanz und die Zwillinge wurden auf der Bühne dort gefeiert wo auch die Profi-Basketballer im Juni werden bejubelt wollen. Fazit: Der Weltreise-Vortrag passte wie die Faust aufs Auge zur bisherigen Spielzeit mit vielen Auf und Abs!

Präsident Norbert Sieben verlas die Gedanken von Michael Stoschek, der krankheitsbedingt passen musste. Der Aufsichtsrats-Vorsitzende wertete das Bayern-Spiel als „symptomatisch“ für die Saison aus einem Mix „Verletzungen, Pech und unglücklichen Schiedsrichter-Pfiffen“. Nichtsdestotrotz habe er große Hochachtung vor der Leistung beim FC Bayern („bislang attraktivster Basketball“). Er hege aber schon die Sorge, dass man mit der Kapital- und Strahlkraft der Bayern nicht mithalten könne. „Selbst wenn es so kommt, lassen wir uns die Begeisterung nicht nehmen. Auch wenn diese schwierige Saison vorbei ist, sind wir national und international vorne dabei.“

Das Titelthema „Abenteuer“ griffen auch einige Spieler in ihrer Videobotschaft auf. Exemplarisch die Nikos Zisis-Version: „An verschiedenen Orten zu leben und sich anpassen zu müssen. Das immer wieder mit der Familie, ist schon schwierig!“

Pokal-Aus, Verletzungen, unnötige Niederlagen hin oder her, Rolf Beyer betonte in dieser Achterbahnfahrt“-Zeit, dass er großes Vertrauen ins Team habe und die Mannschaft Charakter besitze. „Wir werden an unseren Zielen festhalten! Nach dem FCB-Spiel gab Nikos Zisis mir das Versprechen, dass die Mannschaft da sein wird, wenn es zählt“, gab sich der Geschäftsführer selbstbewusst und überzeugt. Er bat aber auch um Verständnis („es geht nur um Sport“), dass man selbst in kritischen Phasen alles in der Relation sehen müsse und sich man doch in sozialen Medien etwas zähmen sollte („Sportler sind auch nur Menschen“). Nachdem er vom Headcoach Andrea Trinchieri berichtete, dass nach dessen Operation „der Arm fixiert wurde und nun erst einmal zehn Tage Stillhalten gefordert ist“, und auch die Verletzungen von Luka Mitrovic („kann bald ins Mannschafts-Training einsteigen“) und Bryce Taylor („noch drei Monate plus“) beleuchtete, kam das Thema „Neuzugang“ zur Sprache. „Nur dann wenn wir ein Nugget wie Darius Miller finden!“

Ein weiteres „heißes Eisen“ bleiben das Hallen-Thema und Metropolregion. Rolf Beyer weiß um die enormen Kraftanstrengungen, um dem FCB mithalten zu können. Große Erleichterung war zu verspüren, als er versicherte: „Deutschlands Basketballherz aus Bamberg wegzuwischen, das wird nicht passieren!“

Die beiden Globetrotter haben ihre Achterbahnfahrt „überlebt“ und wurden wieder zurück jubelnd in der Heimat empfangen: Gelingt Brose Bamberg auch noch der Befreiungsschlag und wird dann Mitte Juni in ganz „Freak City“ gefeiert? Die Hoepners haben es vorgemacht wie man sich „befreit“!

Bertram Wagner

 

Einige Eindrücke des Neujahrsempfangs finden Sie hier in unserer Galerie.

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