Coach Andrea Trinchieri glücklich mit seinen Spielern

Gestern fand die Team-Präsentation von Brose Bamberg vor 350 Gästen im CineStar statt.

Mit drei Fragen, die aktuell niemand abschließend beantworten kann, und einem außergewöhnlichen Film lässt sich ein interessanter, abwechslungsreicher Abend gestalten. So geschehen bei der traditionellen Brose Bamberg Team-Präsentation auf Einladung des Business Clubs. Im CineStar begrüßte Theaterleiter Stefan Lauterbach rund 350 Gäste, machte ihnen Appetit auf den Kultfilm Tschick – das verspricht er zumindest zu werden – und eine tolle Saison, zu der sein Filmtheater einen Beitrag leisten möchte. Auch deshalb wurde gerade die seit 2004 bestehende Zusammenarbeit um ein weiteres Jahr verlängert.

Natürlich stellten die Business Club Sprecher Mischa Salzmann und Matthias Steger, Bambergs bekanntester Radiomoderator, nicht nur drei Fragen. Aber um die S-, die M- und die E-Frage drehte sich an diesem Abend so ziemlich alles. Das schließt natürlich auch die neuen und die bisher so erfolgreichen Spieler ein. Denn die müssen am Ende des Tages die Antworten auf die Fragen – sprich die Erfolge - liefern.

Zur S-Frage: Wie stark ist die Bamberger Mannschaft der Saison 2016/17? Und ist sie die stärkste aller Zeiten? Wird sich herausstellen – klar. Aber die Fans hätten es natürlich schon heute gerne gewusst. Coach Andrea Trinchieri gibt sich nicht nur an diesem Punkt ganz gelassen und unterhaltsam: „Im August und September schauen alle Teams der Welt gut aus. In einigen Wochen, wenn wir vier oder fünf Spiele in acht Tagen austragen müssen, wissen wir mehr. Das müssen wir überleben und unsere Stärke zeigen. Aber ich schätze und mag das Team, das wir haben, bin von der Leistungsfähigkeit überzeugt, und glücklich mit diesen Spielern“. Und besonders angetan ist der Coach von seinen Routiniers oder Veteranen, wie er sie häufig bezeichnet – und das ist stets wertschätzend formuliert. Die erfahrenen Kräfte sieht er nicht nur als außergewöhnliche Leistungsträger. Trinchieri ist zuversichtlich, dass sie den jungen Spielern helfen werden, sich zu entwickeln, damit sie bald einen wertvollen Beitrag für die erfolgreiche Zukunft des besten deutschen Basketballclubs leisten. Brose Bamberg Geschäftsführer Rolf Beyer ist von seiner „duften Truppe“ überzeugt, die in sechs Wochen Vorbereitung ihre Hausaufgaben perfekt erledigt habe: „Es war schwer, alle Spieler an Bord zu halten. Aber die Anstrengung hat sich gelohnt. Da bin ich mir sicher.“ Und die neuen Spieler im Team passen für Rolf Beyer perfekt und stärken den achtfachen Meister nicht nur in der Breite, sondern auch in der Spitze.

Die M-Frage ist für Rolf Beyer ganz einfach zu beantworten: „Wenn wir Euroleague spielen wollen, müssen wir Meister werden!“ Und in der Euroleague will Bamberg natürlich präsent sein, das ist die Top-Plattform der Gegenwart und Zukunft. Womit wir bei der E-Frage angekommen sind. Was ist denn drin in der ersten Saison mit dem völlig umgekrempelten Format. Und an dieser Stelle reden Andrea Trinchieri und Rolf Beyer ihr Team zwar nicht klein, verweisen aber auf den harten Wettbewerb und die veränderten Rahmenbedingungen. Bamberg sei kein weißer Fleck mehr auf der europäischen Basketball-Landkarte. Zwei Siege wie im vergangenen Jahr gegen Piräus und Darussafaka Istanbul werden wohl nicht mehr so einfach gelingen. Die Gegner sind teilweise wesentlich stärker geworden, betonen Coach und Geschäftsführer übereinstimmend. Und man muss erstmals gegen alle Top-Teams Europas antreten. Für Andrea Trinchieri gab es einen so starken Wettbewerb auf europäische Bühne noch nie – und das kombiniert mit den BBL-Spielen: „Fünf Tage vor Weihnachten haben wir schon 30 Spiele absolviert, in der Vergangenheit war es da meist schon April. Ich weiß zwar noch nicht wie, aber ich hoffe mein Team überlebt das.“ Und er gibt ein Versprechen ab: „Es kann sein, dass wir das eine oder andere Spiel mehr verlieren als in der vergangenen Saison, aber wir werden unseren Fans stets beste Leistungen und attraktiven Basketball bieten.“ Für Rolf Beyer gilt es zunächst, den Home-Court zu verteidigen, ein explizites Ziel darüber hinaus würde die bereits hohen Erwartungen nur unnötig weiter steigern.

Die besten Fans der Welt können sich schon jetzt auf zahlreiche interessante Begegnungen freuen – und auf neue Gesichter: Zwei von ihnen präsentierten sich auch im CineStar. Auf dem Parkett hatten sie es im neuen Trikot schon einige Male äußerst erfolgreich getan. Und warum kommen Topleute wie Fabien Causeur, der in diesem Jahr noch im Final Four der Euroleague dabei war, und Vladimir Veremeenko nach Bamberg. Für Causeur war Andrea Trinchieri der Auslöser: „Wir hatten ein sehr gutes Gespräch. Außerdem ist die Mannschaft in jedem Jahr gewachsen.“ Und für Veremeenko war die Entscheidung noch einfacher: „Ich kannte den Coach bereits aus Russland. In fünf Minuten war alles klar!“

Das erste Wort, das Causeur in Bamberg hörte, war „Freak City“. Was das bedeutet, wird er bereits nach dem ersten Heimspiel am Freitag gegen Frankfurt wissen und begeistert sein. Bis dahin wird Andrea Trinchieri zwar noch nicht sein „kleines Problem“ gelöst haben, die Integration von drei Spielern, die erst drei Tage vor dem Saisonauftakt von der Nationalmannschaft zur Brose Bamberg Truppe gestoßen sind. Patrick Heckmann und Daniel Theis kennen ihre Kollegen wenigstens schon. Maodo Lô betritt dagegen völliges Neuland. Doch bange muss deshalb niemandem um Deutschlands Basketballherz sein. Es wird weiter kräftig schlagen, in einer Übergangsphase vielleicht etwas stärker pochen als normal üblich.

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