Daniel Hackett ist der Pfeffer – Maodo Lô der Chili

Andrea Trinchieri kochte exzellente Pasta-Gerichte beim Kamingespräch im Lindner Hotel Schloss Reichmannsdorf

Finden die Brose Bamberg Fans unter dem Weihnachtsbaum einen Center? Die Beantwortung dieser Frage steht noch ein Wenig in den Sternen. Völlig unstrittig sind dagegen Andrea Trinchieris Kochkünste. Der Erfolgscoach verzauberte rund 30 Gäste aus dem Brose Bamberg Sponsorenkreis mit Charme, Professionalität und erstklassigen Pasta-Variationen. Der charismatische Mailänder blühte beim von Danica Großer professionell und unterhaltsam moderierten Kamingespräch im Lindner Hotel Schloss Reichmannsdorf prächtig auf. Entspannt und locker, kompetent und facettenreich führte Andrea Trinchieri seine Gäste durch die Welt seiner großen Leidenschaft. Den Worten folgten überzeugende Taten: Dreimal führte die kulinarische Bewertung der Pasta-Kreationen zu einer klaren Steigerung der fränkischen Höchstnoten „nicht schlecht!“ oder „Passt schon!“

Ein gelungener Abend, der in den stilvollen historischen Räumlichkeiten des Schlossbereiches mit einem kurzweiligen, informativen Talk zwischen Brose Bamberg Geschäftsführer Rolf Beyer und Moderatorin Danica Großer begonnen hatte. Erstmals vor einem Kamin, zwar noch ohne Feuer – das blieb dem Interview vorbehalten: Wärmend, erhellend und bei einigen Personalthemen auch knisternd.

Rolf Beyer ließ die Bamberger Wundertüten-Saison – garniert mit einem optimistischen Blick nach vorn – Revue passieren: „Wir finden uns langsam! Ich habe immer gesagt, wir brauchen zwei bis drei Monate bis die Systeme funktionieren. Eventuell dauert es sogar noch vier Wochen länger, weil wir uns personell verändern mussten. Aber die Bilanz kann sich durchaus sehen lassen. Das gilt in erster Linie für die Euroleague. Eine 0:7-Serie schwebte mit Blick auf den Spielplan und unsere kurze Vorbereitung mit einer neu formierten Mannschaft durchaus als Damoklesschwert über uns. Jetzt stehen wir bei fünf Siegen aus neun Spielen. Bis auf das erste Viertel gegen Barcelona und die letzten  zehn Minuten gegen Mailand läuft es aktuell bereits erfolgreich und manchmal auch begeisternd bis spektakulär. Wir haben tolle Charaktere, der Mix aus jungen Spielern und Veteranen funktioniert.“

Ein paar Rückschläge galt es dennoch zu verkraften. Elias Harris fällt seit Wochen aus, mit einer Sauerstoff-Therapie soll er aber bald wieder auf die Beine kommen. Das hat Quincy Miller nicht geschafft. Die Uhr des einstigen Hoffnungsträgers ist ohne richtig getickt zu haben, inzwischen abgelaufen. Von der Nachverpflichtung Dorell Wright ist Rolf Beyer bereits jetzt überzeugt: „Er hat super Spiele geliefert, einige Durchhänger sind in der Anfangsphase mit der für NBA-Spieler ungewohnten permanenten physischen europäischen Spielweise zu erklären.“ Der Blick auf den Transfermarkt ist trotzdem sehr konkret und engagiert: „Der Coach will noch einen Spieler. Wir brauchen ihn auf den großen Positionen, damit wir die hohen Spielzeitbelastungen reduzieren können und im Januar nicht einbrechen“, betont Rolf Beyer.

Ruhepausen sind ein wichtiges Stichwort. Der Spielplan gibt sie nur bedingt her: 3, 9, 11, 17, 26 und 7, 14, 19, 21, 29 – das sind keine Vorschläge zum Ausfüllen des nächsten Lottoscheines, sondern die Spieltermine im besinnlichen Advents- und Weihnachtsmonat Dezember. Da fällt es nicht schwer, den Rhythmus zu behalten: „Aber wir müssen auch fit bleiben und unsere Spieler dosiert einsetzen. Vor diesem Hintergrund brauchen wir noch einen ‚Big Man’. Der Schuss muss sitzen, der Neue uns sofort helfen, ins Team passen und finanzierbar sein.“ Rolf Beyers nachvollziehbare Vorstellungen passen richtig gut in die Vorweihnachtszeit.

Realität ist dagegen aktuell Platz sechs in der BBL, eine Situation, die den Geschäftsführer nicht beunruhigt: „Es ist durchaus komfortabel, einmal der Jäger und nicht der Gejagte zu sein. Man kann nicht nur von Platz eins Meister werden. Wenn wir im Mai und Juni unsere Höchstform haben und München bereits jetzt, dann ist das für uns okay.“

Wahrscheinlich auch für Andrea Trinchieri, dessen „Pasta-Coaching-Lesson“ den Lieblingsbereich seines Lebens mehr als nur streifte. Ein paar Anleihen aus dem Basketball zum Einstieg, dann ging der Mann aus Mailand, der in der Küchenschürze eine tolle Figur abgab, ganz im wahren Leben auf. Auf die Basketball-Kostproben aus dem Hause Trinchieri wollen wir trotzdem nicht ganz verzichten: „Es ist mein Geheimnis, im Basketball und in der Küche aus kleinen Dingen Großes zu schaffen!“ Die kleinen Dinge waren an diesem Abend Nudeln, Käse, Tomaten, Öl, Pfeffer, Meersalz, Knoblauch, Chili und Backenfleisch vom Schwein. Daraus zauberte Bambergs Coach vier verschiedene Pasta-Gerichte, die problemlos nachgekocht werden können.

Auch die Bamberger Spieler und deren Familien kommen in den Genuss von Andrea Trinchieris Kochkünsten. Vor den Playoffs kreiert er ein spezielles Barbecue, das Kraft und Ideen für die folgenden strapaziösen Wochen liefern und für die eintönige Verpflegung auf den EuroLeague-Reisen entschädigen soll. Nach Russland oder Spanien wird es den Erfolgscoach zumindest vor dem Hintergrund der Kochkunst nicht verschlagen: Die Russen stehen ganz am Ende seiner Hitliste und die Spanier ruinieren die geliebten Nudeln zu einer Pampe – und das geht gar nicht.  

Übrigens: Daniel Hackett ist für Trinchieri der Pfeffer im Team, gleichzeitig für Würze und Balance zuständig. Maodo Lô das Chili, das es gezielt und nicht zu intensiv einzusetzen gilt. Und Basilikum wird nicht geschnitten, sondern gezupft, der Pfeffer stets frisch gestoßen und die Stärke aus dem Nudeltopf macht die Soße cremiger…

Eine kleine Bildergalerie finden Sie hier!

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