Erst Eiffelturm, dann Auswärtssieg und jede Menge Partyspaß

Ihr! Wir! Paris!

„Aussteigen, Bamberg“, schallt es durch die Pariser Metro. Haltestelle „Blanche“,  Dienstag, 02. Dezember, kurz nach 23 Uhr. Knapp 30 Teilnehmer der Brose-Baskets-Vip-Reise sind bestens gelaunt. Hinter ihnen liegen drei Tage Paris mit informativen Stadtrundfahrten und Führungen, der eine oder andere Museumsbesuch, die Basketballübertragung des Heimspiels gegen Ludwigsburg in einem urigen Bistro mittels W-Lan und natürlich mehrere romantische Abendessen. Ja, auch die Revue im weltberühmten Moulin Rouge wurde von einigen Teilnehmern besucht, Sacré-Coeur, Notre Dame, der Louvre, die neu eröffnete Fondation Louis Vuitton, die bunt beleuchteten Champs-Elysées oder die prunkvollen geschmückten Kaufhäuser La Fayette oder Printemps – je nach individuellem Geschmack: Ja, die Weltstadt Paris mit all ihren Facetten verzauberte die Bamberger Vips, wozu auch Reiseleiterin Carina Spirk mit einer perfekten Organisation ihren Beitrag leistete. Doch der Höhepunkt der Reise sollte noch folgen.

Auswärtssieg – dann

Ganz kurz zum Sportlichen: Nach dem wenig glanzvollen, aber doch enorm wichtigen Heimsieg am Sonntag vor heimische Kulisse gegen Ludwigsburg waren die Fans bester Dinge, dass die Trinchieri-Truppe in der Stadt der Liebe gegen das Team aus Levallois einen Auswärtssieg auf europäischem Parkett sichern könnte. Die Stimmung in der Halle war – zumindest aus Bamberger Sicht – hervorragend. Die knapp 100 mitgereisten Fans sorgten in ihrem Block für Freak-City-Atmosphäre, die Anhänger der Gastgeber konnten an diesem Abend in Sachen Stimmungsmache von den Franken noch einiges lernen.

Auf dem Parkett erwischten aber die Gastgeber den besseren Start, selbst schwierige Dreier fielen in den Bamberger Korb. In der Abwehr etwas nachlässig, im Angriff teilweise glücklos und unkonzentriert, liefen die Brose Baskets von Beginn an einem Rückstand hinterher. Bambergs Headcoach stand ein ums andere Mal kurz vor der Explosion.

Wir wissen an dieser Stelle nicht, was Herr Trinchieri seinen Jungs in der Pause erzählt hat. Fakt ist: Es waren die richtigen Worte! Wie verwandelt kamen Brad Wannamaker und seine Kollegen aus der Kabine und nahmen nun das Zepter in die Hand. Erst blitzte die individuelle Klasse der Bamberger Spieler auf, dann lief der Ball perfekt durch die Reihen. Und siehe da: Dieser Spielklasse hatten die Pariser mit dem Ex-Bamberger Sharrod Ford nichts mehr entgegenzusetzen. Die Brose Baskets übernahmen die Führung, bauten diese schnell auf 10, wenig später auf 15 Punkte aus. Die Fans jubelten, es herrschte Heimspielatmosphäre im Palais des Sports Marcel Cerdan. Daran änderte auch die etwas zerfahrene und unkonzentrierte Schlussphase des Spiels nichts mehr, der 56:67-Erfolg geriet nicht mehr in Gefahr.

Nach der Schlusssirene bedankte sich das Team bei den mitgereisten Fans, Autogramm wurden geschrieben und auch ein paar Fotoschnappschüsse vor der Halle mit den strahlenden Siegern fürs Familienalbum geschossen. Dann trennten sich die Wege, für die Spieler ging’s ins Hotel, für die VIP-Reisegruppe zur Haltestation „Blanche“, gleich gegenüber der In-Bar „O’Sullivan“. Und hier, in der zweiten Heimat der „Moulin-Rouge“-Tänzerinnen und –Tänzer, fand der VIP-Trip einen grandiosen Abschluss. Erst heiße Live-Musik, später coole Rhythmen vom Band, einfach perfekt für eine ausgelassene Freak-City-Basketball-Party. Die Barkeeper trugen plötzlich Brose-Baskets-Schals, selbst das „Präsidenten-Ehepaar“ Christa und Norbert Sieben schwang immer wieder die Hüften, unterstützt von Moulin-Rouge-Tänzern, der gesamten Bamberger Fan-Truppe und einigen mehr oder minder normalen Gästen der Bar. Ein Hauch von Cancan wehte durch den empfehlenswerten Club, der Trommler der Live-Band sorgte an den Bamberger Congas für eine Sondereinlage. Über weitere Details des Abends wurde jedoch einstimmig Stillschweigen vereinbart. „Was in Paris passiere, habe in Paris zu bleiben“, lautete das Fazit der spektakulären Siegesfeier.

Aus diesem Grund ist der Rest der Reise schnell erzählt. Abfahrt am nächsten Morgen um 10 Uhr am Hotel Richtung Flughafen Charles de Gaulle, pünktlicher Flug mit der Air France nach München und eine staufreie Rückfahrt zur Brose-Baskets Arena, wo es am Mittwoch, 10.12., gegen Tabellenführer Straßburg um die optimale Ausgangsposition für die nächste Runde des Eurocups gehen wird. Die Pariser VIP-Reisegruppe ist dann natürlich wieder live vor Ort, drückt die Daumen und hofft auf einen weiteren Sieg der „Roten Wand“. Gefeiert wird dieser dann aber wohl etwas dezenter als vergangene Woche. Bamberg ist eben nicht Paris!

Von Bernd Oelsner

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