Neujahrsempfang 2014

Schwungvoller Auftakt der Brose Baskets beim Neujahrsempfang in der Oddset Business Lounge

Wenn die Akteure des Deutschen Meisters, deren erster Sieg im Eurocup in Dünkirchen nach der kurzweiligen 90-minütigen Veranstaltung „live“ bejubelt wurde,  im neuen Jahr auf dem Parkett mit der gleichen Spielfreude zu Werke gehen wie die Protagonisten auf der Bühne, dann steht „Freak City“ ein weiteres Jahr mit vielen Highlights ins Haus. Die 400 Gäste aus Politik, Sport und Wirtschaft sowie dem Netzwerk der Brose Baskets  wurden von den „Playmakern“ des Abends, Nora Gomringer und Chris Boettcher, glänzend unterhalten, ja zu Jubelstürmen hingerissen, die an Meisterschaftsfeierlichkeiten an selber Stelle erinnerten.

In ihrer Neujahrsansprache der besonderen Art schlug Nora Gomringer den Bogen zwischen den gar nicht so getrennten Welten von Kunst und Sport  – schließlich ist sie nicht „nur“ Leiterin des Künstlerhauses Concordia wie auch selbst vielseitige Künstlerin, sondern als „Spielerfrau“ auch ganz nahe dran am aktiven Sport (ihr Mann spielt Eishockey in einer aufstrebenden oberfränkischen Mannschaft). In einer Bildinstallation verwandelte sie flugs den Erdball in einen Basketball tragenden Atlas – womit bewiesen wäre, dass sich griechische Mythologie und Basketballwelt problemlos miteinander vereinbaren lassen. Unvergesslich werden den Gästen des Neujahrsempfangs mit Sicherheit ihre sportlich inspirierten Sprachspiele bleiben – kulminierend in einem Basketball-Poetry-Slam, der das Publikum wortwörtlich mitriss wie ein Slam-Dunk!

Beste Stimmung empfing somit den zweiten Sprachvirtuosen dieses Abends, Chris Boettcher, der gleich zu Beginn zugab, wegen seiner Körpergröße beim Schulbasketball immer als Letzter gewählt worden zu sein. Seiner Sportbegeisterung tat dies offenbar keinen Abbruch, wie seine Affinität zu sportlichen Themen beweist. Bitterbös-humorvoll legte er zunächst den Finger in manche Bamberger Wunde, indem er maßgeschneiderte „Basketball-Hits“ anklingen ließ – etwa „Brosi, Brosi, vergiss die Euroleague…“ (frei nach Peter Maffay) oder „Hinterm Vorrunden-Aus geht’s weiter…“ (inspiriert von Udo Lindenberg). Ein satirisches Potpourri sportlich-politischer Themen sorgte für Hochstimmung mit illustren (imitierten) „Gästen“ von „Loddar“ (Matthäus) und „Franz“ (Beckenbauer) über Edmund Stoiber bis hin zu Angela Merkel, zumal ein paar in Bamberg natürlich politisch korrekte Seitenhiebe auf den FC Bayern Basketball dankbare Lacher fanden.

Oberbürgermeister Andreas Starke betonte das Miteinander als wichtige Grundlage für den Erfolg des Bamberger Basketballs, zeigte die bereits getätigten Umbauten in der „neuen“ brose  Arena auf und stellte im Zusammenhang mit der Jugendarbeit der Brose Baskets das Jugendförderzentrum BasKIDhall in der Gereuth als „deutschlandweit einzigartiges Projekt mit der Verbindung von Profisport und Jugendarbeit“  (Grundsteinlegung im März) vor.

Einen Einstand nach Maß vor größerem Publikum hatte der neue Geschäftsführer Marko Beens, dessen „Vorgänger“ und neue Sportdirektor Wolfgang Heyder erstmals seit drei Jahren „sein“ Team nicht vor Ort unterstützen konnte und der seine zwei Wünsche für 2014 („positiv nach vorne schauen mit dem besten Basketball-Programm Deutschlands und bei der Entwicklung der Mannschaft Geduld haben“) deutlich machte. Moderator Michael Ehlers verstand es vorzüglich, Beens aus der Reserve zu locken und damit die Vorstellung des 43-Jährigen zu einer humorvollen Einlage werden zu lassen. Nach seinem Gastspiel in Bayreuth bis Mitte Mai 2013 und einer halbjährigen „Kreuz-Schifffahrts-Auszeit“ wird der ehemalige Quakenbrücker-Macher, der selbst nie auf Korbjagd ging, aber in den 90er-Jahren mehrfacher Welt- und Europameister im Standard-Formationstanzen war, am kommenden Mittwoch offiziell sein Amt antreten.

Der Neujahrsempfang der Brose Baskets hat eindrucksvoll bewiesen, dass derartige Veranstaltungen alles andere als überflüssig oder gar „verstaubt“ sind, entscheidend ist einzig und allein, wer die Fäden im Hintergrund in der Hand hält und welche Bühnen-Akteure verpflichtet werden. Gomringer/Boettcher waren Volltreffer, dieses „Händchen“ ist Beens, Heyder und Co. auch bei Spielerverpflichtungen zu wünschen.

von Katja Wagner

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