Playoffs: Die ganze Stadt fiebert mit stark erhöhtem Herzschlag

Kick-Off-Event und „BAMBEAT“ lassen das Basketball-Barometer steigen

Der Herzschlag war deutlich zu spüren. Der Optimismus ist fast schon gnadenlos. Die Stadt und ihre Fans hüllen sich in Rot, sind bereit für die Playoffs. Die Prognosen gehen deutlich über das Viertelfinale hinaus.  Jetzt ist Luca Banchis Team gefordert: Getragen von der Begeisterung in Freak City, angeführt von Oberbürgermeister Andreas Starke und illustriert von einem Playoff-Trailer, der Leidenschaft und Zusammenhalt dokumentiert, gilt es, der Begeisterung gerecht zu werden.   

Natürlich ist die Stimmung etwas weniger euphorisch, die Überzeugung von der eigenen Stärke nicht so grenzenlos wie in den vergangenen Jahren, als die Titelträume viermal ohne Unterbrechung in Erfüllung gingen. Aber der Glaube, auch in dieser BBL-Saison etwas Großartiges erleben zu können, ist ungebrochen. Das zog sich im Sinne des Wortes wie ein roter Faden durch die Kick-off-Veranstaltung für die Postseason 2018. Die Partner und Sponsoren streiften nahezu ausnahmslos ihre T-Shirts mit dem Playoff-Motto „BAMBEAT“ über, verwandelten das Aposto im Herzen Bambergs in eine grandiose rote Farbenwelt.

Und der amtierende deutsche Meister ist trotz zahlreicher Wellentäler weiterhin landesweit medial gefragt. Die Brose Bamberg Protagonisten Luca Banchi und Rolf Beyer erfüllten zunächst zahlreiche Interview-Wünsche. Anschließend wurden sie auf der Bühne in einer gleichermaßen unterhaltsamen wie informativen Talkrunde von Moderatorin Danica Großer mit einem Feuerwerk an Fragen zum Basketball und den unterschiedlichsten persönlichen Lebenslagen konfrontiert. Mit an Bord als Vertreter der Brose Bamberg Fraktion, auf die es in den nächsten Wochen in erster Linie ankommt, Dreier-Spezialist Lucca Staiger.

Wie weit führt die Leidenschaft?

Die Tendenz der Aussagen variierte nur um Nuancen: Nach vielen Jahren in der Verwöhn- und Komfortzone erlebten Fans und Management ein völlig ungewohntes Bamberger Basketballgefühl. Der Meister wackelte nicht nur, er wankte. Luca Banchi stabilisierte das Team, führte es von Rang zehn auf Platz vier – die mathematisch maximal erreichbare Position. Der Zusammenhalt der Truppe ist gewachsen. Wie weit Chemie, Leidenschaft und gewachsenes Spielverständnis Luca Banchis Mannschaft tragen, das ist bestenfalls Prognose, wahrscheinlicher Spekulation. Aber auch das macht Spaß.

Für Geschäftsführer Rolf Beyer passt das Playoff-Motto „BAMBEAT“ perfekt zur Saison: „Es waren fast schon zu viele Herzschlagmomente und Herzschlagspiele. Nicht jedes Spiel war sexy. Das müssen Fans und Partner nach einer langen Phase im Verwöhnmodus erst einmal verkraften. Aber mit den Menschen in dieser Stadt, ihrer Einstellung zum Basketball und der Unterstützung für Brose Bamberg kommt man gut durch diese Täler. Das ist Weltklasse!“

Auf die ganz hohen Töne verzichtet Rolf Beyer aktuell: „Das M-Wort nehmen wir nicht in den Mund,  konzentrieren uns zunächst auf jedes einzelne Spiel. Aber wir lassen uns von Bonn auch nicht so abfackeln wie im Januar dieses Jahres.“ So ganz nebenbei ist Rolf Beyer auch schon ein ganzes Stück des Weges in der neuen Saison angekommen, deren Planung im Kopf und auf dem Papier bereits begonnen hat.

Trophäe ist das Ziel!

Luca Banchi, der unaufgeregte Coach, sympathisch, locker, witzig, aber ohne Theatralik, hat ausschließlich Sport und Erfolg im Visier: „Es ist Playoff-Zeit. Wir konzentrieren uns auf Basketball, schauen in die Zukunft, nicht in die Vergangenheit. Über Verletzte zu diskutieren bringt nichts Positives.“

Ist Bonn ein perfekter Gegner? Den gibt es für Luca Banchi nicht: „Wir werden einen Weg finden, Bonn zu schlagen. Meine Spieler kennen die Mannschaft noch besser als ich, haben ihre Erfahrungen gesammelt. Zusätzlich zählt der Heimvorteil und etwas Selbstbewusstsein schadet nicht, denn Bamberg ist noch immer für jedes Team der schwierigste Gegner.“

Luca Banchi sieht einen klaren Auftrag: „Wir wollen natürlich das letzte Spiel gewinnen und die Trophäe nach oben halten. Darum geht es in der aufregendsten Phase der Saison. Bei allen Zielen dürfen wir aber die einzelnen Schritte nicht vergessen – und das sind neun Siege bis zum Triumph.“ Zunächst ist Geschäftsführer Rolf Beyer dem neuen Coach erstmal dankbar, „dass er das Team aus dem Schlamassel geholt hat.“ 

In die ganz persönlichen Karten mag sich Luca Banchi nicht unbedingt schauen lassen: „Natürlich habe ich rote Socken und rote Schuhe!“ Mit roter Unterwäsche will er sich allerdings erst beschäftigen, wenn der Titel unter Dach und Fach ist. Das rote Playoff-T-Shirt streifte der Bamberger Coach, für den die deutsche Sprache kein Buch mit sieben Siegeln ist, aber bereits locker beim Kick-Off über.

Zusammenhalt gewachsen

Und wie tickt das Team? Lucca Staiger ist überzeugt: „Wir sind ready und haben uns riesig gefreut, die Playoffs auf Platz vier erreicht zu haben. Dadurch ist der Zusammenhalt noch einmal ein ganzes Stück gewachsen.“ Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Lucca Staiger Danica Großers Frage auf dem Court beantworten muss: „Nimmst du in den letzten Sekunden des entscheidenden Finalspiels  bei Rückstand den Dreier oder übergibst du an Dorell Wright?“ Lucca Staiger nimmt ihn, aber nur, wenn er bis dahin nicht eine Tagesquote von 0:7 auf dem Konto stehen hat.

Lassen sich Unterhaltungswert und Stimmung aus dem Aposto in die BROSE ARENA und die Playoffs transferieren, dann muss die Postseason ein Erfolg werden. Beim Kick-Off sorgten das engagierte Brose Bamberg Team um Ariane Keupp, Philipp Göß und Aposto-Hausherr Jens Müller für einen gelungenen Abend. Ab Sonntag müssen es dann Luca Banchi und seine Spieler richten.

Hier finden Sie noch ein paar Bilder von der Veranstaltung.  

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