Teil 2: Mit Top-Figur in Europas attraktivstes Schaufenster

Das neue Euroleague-Format mit 30 Spielen stellt das gesamte Brose Bamberg Team vor vielfältige Herausforderungen. Geschäftsführer Rolf Beyer beantwortet Fragen zu sportlichen, wirtschaftlichen und organisatorischen Aspekten.

Euroleague - wirtschaftliche Aspekte

Frage: Warum ist die Euroleague für Brose Bamberg so wichtig?

Rolf Beyer: Im deutschen Basketball sind wir eine etablierte Marke. Die Euroleague ist das internationale Schaufenster, in dem wir uns im Konzert der Großen attraktiv und möglichst erfolgreich präsentieren wollen. Das ist der nächste Schritt für unsere gesamte Organisation.

Frage: Wo stehen wir aktuell wirtschaftlich im Konzert der europäischen Top-Klubs und wie groß ist der Abstand zur Spitze?

Rolf Beyer: Wir bewegen uns im hinteren Drittel. Moskau liegt mit einem Etat von rund 40 Mio. Euro an der Spitze. Darussafaka Istanbul und Real Madrid sind nicht weit von diesem Wert entfernt. Auch Fenerbahce Istanbul liegt bei über 30 Millionen Euro. Mit den griechischen Klubs können wir uns da schon eher vergleichen. Aber Geld allein entscheidet nicht. Das Scouting und die richtige Teamzusammensetzung sind zum Beispiel ganz wichtige Faktoren.

Frage: Vier der 16 Euroleague Klubs kommen aus der Türkei. Worauf ist diese Dominanz zurückzuführen?

Rolf Beyer: Unter den elf Euroleague Gründungsmitgliedern waren drei türkische Klubs. Die Liga ist stark, Darussafaka Istanbul sehr finanzkräftig und die Türkei stellt wichtige Euroleague Sponsoren.

Frage: Die Euroleague-Teilnahme ist kein Taschengeldgeschäft. Was muss Brose Bamberg im Vergleich zum bisherigen Format für Spieler und Reisen mehr aufwenden?

Rolf Beyer: Für die Verstärkung des Teams und Reisen plus Organisationsauflagen der Euroleague ist rund eine Million Euro zusätzlicher Betrag erforderlich. So können wir nicht zu jedem Spiel aufgrund von engen Zeitplänen Linienflüge buchen. Einen Teil können wir aber wieder durch Erfolgsboni refinanzieren. Entscheidend ist für uns aber der sportliche Aspekt.

Frage: Wie wirkt sich die Euroleague auf Ticketing und Sponsoring aus?

Rolf Beyer: Wir werden durch die Euroleague für Sponsoren attraktiv, die wir bisher nicht erreicht haben. Das hat sich schon jetzt positiv ausgewirkt. Für das Ticketing ist die Euroleague ebenfalls sehr interessant. Wir haben stolze 4500 Dauerkarten inklusive Euroleague verkauft, das spricht ganz eindeutig für die Anziehungskraft des Formats.

Teil 1 des Interviews findet ihr hier.

Am Mittwoch erfahrt ihr noch mehr zu den organisatorischen Herausforderungen.

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