Befreiungsschlag im letzten Viertel

Nach der blamablen 40-Punkte-Niederlage bei Real Madrid am vergangenen Donnerstag haben die Brose Baskets am 5. Spieltag der Beko BBL in der heimischen Brose Arena nach einem harten Stück Arbeit aber am Ende doch noch souverän das Oberfrankenderby gegen medi bayreuth für sich entschieden.

 99:81 lautete der Endstand nach einer Partie, in der sich beide Teams lange auf Augenhöhe begegneten und in der es zu Beginn des letzten Viertels so aussah, als könnten die Gäste die Sensation schaffen und die Punkte aus der Domstadt entführen. Bis zu neun Punkte lag das Team von Predrag Krunic in dieser Phase in Führung. 68:77 lautete der Zwischenstand bei noch 7:46 Minuten zu spielen aus Sicht der Gastgeber, ehe Chris Fleming seine Jungs zu einer Auszeit auf die Bank beorderte und offensichtlich die richtigen Worte fand. Ein Dreier von Smith war die Initialzündung zu einem 14:0 Lauf über zweieinhalb Spielminuten. Mit guter Defense und cleveren Entscheidungen im Angriff drehten die Brose Baskets das Spiel und gingen mit 82:77 in Führung. Offensiv erfolgreich waren nun neben Smith auch Gavel, Ford und Sanders, nur noch vier Punkte gestattete man den Bayreuthern für den Rest der Partie. Den Schlusspunkt zum Endstand von 99:81 setzte dabei John Goldsberry, der für Zack Wright im Kader stand. Er bewies mit sechs Assists und drei Steals einmal mehr seine hervorragende Spielübersicht.

 Bester Werfer der Partie auf Bamberger Seite war Jamar Smith mit 17 Punkten, Anton Gavel und Maik Zirbes erzielten je 16 Punkte, Rakim Sanders steuerte 14 Zähler bei. Aus einem starken Bayreuther Team ragten Ronald Burrell mit 17, Nicolai Simon mit 16 (vier Dreier) und Brian Qvale mit 15 Punkten heraus. Eine kuriose Szene, die für Bayreuth unschöne Folgen hatte, ereignete sich Mitte des zweiten Viertels. Kyle Weems - bis dahin mit zehn Punkten bester Werfer seines Teams - rutschte aus, kollidierte dabei mit Schiedsrichter Boris Schmidt und zog sich eine Platzwunde an der Stirn zu, die einen weiteren Einsatz auf dem Feld verhinderte.

 Für Brose Baskets Head Coach Chris Fleming war Bayreuth in der Nachbetrachtung „über weite Strecken die bessere Mannschaft. Sie haben mit großer Leidenschaft gespielt. Aus unserer Sicht war die Woche nicht besonders schön, wir haben in Madrid viel Selbstvertrauen verloren. Wir sind noch dabei uns als Mannschaft selbst zu finden. Im zweiten und dritte Viertel hat Bayreuth gegen uns zu viele Punkte erzielt. Für uns war es ein gutes Erlebnis, dass wir im letzten Abschnitt einen Lichtblick gesehen haben und gemerkt zu haben, wie gut wir spielen können. Es ist aber noch ein langer Weg für uns. Vor allem die Neuzugänge Smith und Sanders haben heute absolut entscheidende Rollen gespielt und ich bin froh, dass wir das Spiel so über die Bühne bringen konnten.“

 Nach dem Sieg im Oberfrankenderby wechseln die Brose Baskets nun wieder in den Euroleague-Modus. Am kommenden Freitag, 1. November 2013 um 20 Uhr ist Anadolu Efes Istanbul in der brose ARENA zu Gast. Bereits zwei Tage später tritt der deutsche Meister dann beim Aufsteiger Rasta Vecht an. Das Spiel wurde von 17 Uhr auf 16 Uhr vorverlegt.

Statistik:

Brose Baskets:

Goldsberry 4, Sanders 14, Tadda 3, Schmidt, Neumann 10, Ford 4, Markota 5, Jacobsen 10, Gavel 16, Smith 17, Thiemann dnp, Zirbes 16.

medi bayreuth:

Simon 16, Hamilton, Zeis, Chambers dnp, Schmitz 5, Heyden 5, Sehovic 10, Burrell 17, Genz dnp, Weems 10, Qvale 15, Wyrick 3.  

Foto: Daniel Löb

Alle Nachrichten