Brose vor Spiel zwei: Ausgleich oder Matchball?

Brose Bamberg steht vor dem zweiten Playoffviertelfinale der easyCredit Basketball Bundesliga gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg vor einer richtungsweisenden Aufgabe. Mit einem Sieg am Freitagabend um 20.30 Uhr kann Brose die Best-of-Five-Serie ausgleichen. Eine Niederlage würde ein 0:2 bedeuten, bevor es am Sonntag zu Spiel drei in Bamberg kommt. MagentaSport überträgt die Begegnung wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Plattformen. Kommentator ist Michael Körner, durch die Sendung führt Kevin Gerwin. Experte ist diesmal der Kapitän von medi bayreuth, Bastian Doreth.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg hatten Probleme – geschuldet dem über weite Strecken guten Spiel der Bamberger – und wankten teilweise, aber sie fielen nicht. Im ersten Viertel lagen die Schwaben in Spiel ein bereits mit zehn Punkten hinten, ehe die Angriffsmaschinerie um den frisch gekürten Liga-MVP Jaleen Smith Fahrt aufnahm. Doch auch ein zwischenzeitlicher 13-Punkte-Vorsprung wurde Ende des dritten Viertels nochmals fast verspielt. Daher konstatierte Coach John Patrick im Nachgang auch: „Anfänglich waren wir ein Stückchen nervös, haben in der ersten Halbzeit nur sechs von 20 Wurfversuchen aus der Nahdistanz verwandelt. In der zweiten Halbzeit war es dann besser. Wir haben insgesamt die Ballverluste kontrolliert, was uns anfänglich im Spiel gehalten hat. Danach haben wir 25 bis 27 Minuten exzellent verteidigt.“ Die Verteidigung auf der einen, vor allem aber das schnelle Spiel und die daraus resultierenden Abschlüsse auf der anderen Seite waren die Ludwigsburger Erfolgsfaktoren in Partie eins. Am Ende hatten sie 17 Abschlüsse mehr als Brose, holten zudem 20 Offensivrebounds und erzielten aus den zweiten Chancen 19 Punkte. Zudem hatten sie acht Steals, forcierten insgesamt 15 Bamberger Ballverluste. Neben Topscorer Smith (21 Punkte) stach vor allem Jamel McLean heraus. Seine 14 Zähler garnierte der Veteran mit 13 Rebounds. Und dennoch, es ist erst ein Sieg, zum Gewinn der Serie benötigt man drei. Daher trat John Patrick auch im Nachgang etwas auf die Euphoriebremse: „Am Ende steht es jetzt 1:0. Wir müssen in 48 Stunden wieder hier und bereit sein – und können dann hoffentlich den zweiten Sieg feiern.“

Das will Brose Bamberg natürlich verhindern. Die Mannen von Johan Roijakkers waren nicht weit weg, hatten in Spiel eins aber neben den bereits im zweiten Absatz beschriebenen Faktoren – Wurfverhältnis 58/75, Ballverluste 15/8 – vor allem Probleme auf der Aufbauposition. Tyler Larson (vier Punkte, 2/10 aus dem Feld) kam ebenso wenig richtig in Fahrt wie Bennet Hundt (fünf Punkte, 2/5 aus dem Feld). Zwar gaben beide zusammen die Hälfte der insgesamt 14 Bamberger Assists (Hundt dabei seinen 250. seiner BBL-Karriere), doch insgesamt war es oftmals zu durchschaubar. Anders Kenny Ogbe, der mit 16 Zählern nicht nur Broses bester Werfer war, sondern durch seine Aggressivität die Gäste immer wieder im Spiel hielt. Positiv mitnehmen aus Begegnung eins kann Bamberg in jedem Fall seine Verteidigungsleistung über weite Strecken der Partie. So konnten Sengfelder, Kravish, Thompson und Co. ihren Gegner bei 40 Prozent Trefferquote in der Zone halten – in der Hauptrunde waren es im Durchschnitt 55 Prozent. Darauf lässt sich aufbauen. Ebenso wie auf dem Fakt, dass zehn der elf eingesetzten Spieler gepunktet haben. Am Ende sind auch die Wurfquoten von Bamberg und Ludwigsburg in Spiel eins nahezu identisch. Problem allerdings: Ludwigsburg traf prozentual gleich, allerdings bei deutlich mehr Versuchen – daher die Bamberger Niederlage. Die wird am Donnerstag in einer Videosession zunächst virtuell aufgearbeitet, ehe es am späteren Nachmittag noch zu einer regenerativen Einheit in die Halle geht.

Kenneth Ogbe: „Das Gute an einer Playoffserie und vor allem an diesem Format ist, dass wir bereits morgen weiterspielen können. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen. 20 Offensivrebounds gegen uns dürfen nicht nochmal passieren. Ansonsten müssen wir das machen, was wir in Spiel eins in den ersten drei Vierteln gemacht haben: aggressiv verteidigen, sie zu keinen einfachen Würfen kommen lassen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nicht chancenlos sind und Spiel zwei klauen können.“

Nach der Begegnung am Freitag geht die Serie nach Bamberg. Dort steht am Sonntag in der BROSE ARENA Spiel drei auf dem Programm. Spielbeginn ist um 15 Uhr, MagentaSport und SPORT1 sind beide live vor Ort.

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