Kampf wird nicht belohnt

Mit 78:80 haben die Brose Baskets ihr Eurocup-Achtelfinal-Heimspiel gegen Lokomotiv Kuban verloren. Der große Favorit aus Krasnodar hat seiner beeindruckenden Serie damit den 18. Eurocup-Sieg in Folge hinzugefügt.

Die Bamberger lieferten den Gästen vor allem in der zweiten Halbzeit einen beeindruckenden Kampf und hatten mit der Schlusssirene durch Elias Harris‘ Dreierversuch die Möglichkeit, die Partie doch noch für sich zu entscheiden. Der Wurf fiel jedoch nicht, so dass für das Weiterkommen nun ein Sieg mit mindestens drei Punkten am kommenden Dienstag im Rückspiel in Krasnodar nötig wäre. „Es macht keinen großen Unterschied, ob es für uns heute plus eins oder minus zwei heißt, das war heute die erste Hälfte eines quasi 80 Minuten dauernden Spiels. Unsere Chance aufs Weiterkommen ist jetzt in Krasnodar vielleicht nur 1 Prozent, aber dieses  1 Prozent ist da. Wir müssen den Reset-Knopf drücken, Energie sammeln und eine andere erste Hälfte zeigen“, blickte Brose Baskets Head Coach Andrea Trinchieri nach dem Hinspiel auf die kommende Woche voraus.

Die erste Hälfte – speziell die ersten 15 Minuten – war in der brose ARENA der wunde Punkt im Spiel der Brose Baskets, die sich nervös zeigten und nicht zu ihrem Spiel fanden. Stattdessen erspielte sich Kuban mit seinen Waffen – darunter vier Dreier – schnell eine zweistellige Führung, die nach dem ersten Viertel  15:27 aus Sicht der Gastgeber hieß. Das zweite Viertel setzte sich zu Beginn ebenso verkorkst fort. Auf bis zu 16 Punkte (19:35) konnten sich die Russen  hier absetzen. Mbakwe und Strelnieks – am Ende mit 15 Punkten bester Werfer -  mit einem Dreier nach einem Ballgewinn konnten den Rückstand aber kurz vor der Halbzeitpause auf unter zehn Punkte drücken (35:44), Randolph beantwortet diesen kurzen Run aber ebenfalls mit einem Dreier, seinem dritten. Für den Halbzeitstand von 37:47 sorgte Mbakwe per Tip-in.

In der Pause schien dann Head Coach Andrea Trinchieri die richtigen Worte gefunden zu haben, die Brose Baskets kämpften und bissen sich zu einem 12:4-Lauf und verkürzten damit auf 49:51, was Kubans Head Coach Bazarevich zur Auszeit veranlasste. Prompt folgte ein 0:9-Run der Gäste, der die Verhältnisse wieder gerade rückte. Wanamaker schloss das dritte Viertel mit seinen Punkten zum 57:64 aus Bamberger Sicht ab. Zum Start in den Schlussabschnitt brachten die Brose Baskets dann alle verfügbare Energie auf das Parkett der ausverkauften brose ARENA und gaben ihren 6800 Fans mit einem 13:1-Lauf zur 70:65 Führung Grund zum Jubeln und dem gegnerischen Head Coach Grund zur nächsten Auszeit. Auf 72:71 kamen die Russen dann heran und veranlassten den Brose Baskets Cheftrainer nach einem Ballverlust ebenfalls zu einer Auszeit bei noch 3:49 Minuten zu spielen. Kuban spielte nun seine Erfahrung aus, Simon brachte sein Team erneut in Führung, die Thompson zwar noch einmal zurückholen konnte, dann musste Mbakwe allerdings mit seinem 5. Foul das Feld verlassen und Hendrix vollendete per AND1 zum 74:76. Strelnieks und Thompson erzielten noch einmal den Ausgleich. Die Brose Baskets schickten Brown und Randolph an die Linie, die jeweils einen ihrer Freiwürfe trafen, konnten aber selbst keinen Wurf mehr im Korb unterbringen. So hieß es am Ende 78:80 auf der Anzeigetafel der brose ARENA.

„Glückwunsch an Kuban, das ist ein exzellentes Team und wir haben heute sehr gut ihre Fähigkeiten gesehen. Sie sind eigentlich ein Euroleague, kein Eurocup Team. Wir haben eine großartige zweite Hälfte gezeigt, haben alles gegeben, sind zurück gekommen, haben gekämpft, versucht unser bestes zu geben. In der ersten Hälfte waren wir sehr soft, ängstlich und frustriert, als sie gezeigt haben, was sie können. Der einzige Weg, diese Lücke zu schließen, liegt darin, härter zu arbeiten, tougher und smarter zu agieren. Ich denke in der zweiten Hälfte wussten das die Fans in der ARENA zu schätzen. Wir haben wirklich alles gegeben. Und wenn man alles gibt, dann kann man nicht perfekt sein. Energie steht über Qualität. Klar haben wir verloren und über eine Niederlage kann man nicht glücklich sein, aber wir sollten anerkennen, wie hart unsere Spieler heute gekämpft haben“, so das Fazit von Andrea Trinchieri.

Vor dem Rückspiel am 10. März (18 Uhr CET / live auf SPORT1+ und sport1.de) in Krasnodar steht für die Brose Baskets noch eine Auswärtsspiel in der Beko BBL bei Phoenix Hagen (Samstag, 18:30 Uhr / live auf telekombasketball.de) auf dem Programm.

Statistik:

Brose Baskets: Bagaric, Thompson 14, Tadda 2, Theis 4, Wanamaker 14, Schmidt dnp, Strelnieks 15, Obst, Harris 11, Mbakwe 9, Thiemann dnp, Robinson 9.

Lokomotiv Kuban: Delaney 7, Randolph 15, Grigoryev 3, Brown 10, Hendrix 8, Kalnietis 8, Balashov dnp, Voronov, Zubkov, Zhukanenko dnp, Kurbanov 9, Simon 20.

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