Wenn der Trainingspartner plötzlich vier Beine hat

Teamevent bei Portapatet.

„Warme Klamotten und Sportschuhe, die Dreck vertragen.“ Das war die einzige Ansage von Head Coach Chris Fleming an seine Jungs auf dem Heimweg vom Testspiel in Würzburg als Vorbereitung auf die Teamaktivität am folgenden Tag. Der Rest sollte eine Überraschung bleiben, und die gelang. Um neun Uhr morgens fanden sich die Jungs auf dem Reit- und Haflingerhof Schmittlutz in Mürsbach etwas außerhalb von Bamberg wieder, wo Brose Baskets Partner Portapatet ein Trainingsprogramm der besonderen Art vorbereitet hatte.

Trainingspartner und –gerät sollte nämlich an diesem Tag kein Basketball sein, sondern vier freundliche Vierbeiner namens Mondriana, Monja, Mary Lou und Harlekin. Geleitet wurde das Training von Dr. Ulrich Striebl, dem Inhaber von Portapatet. Skepsis und Respekt war Casey Jacobsen, John Goldsberry, Rod Ford und Co. zu Anfang allerdings ins Gesicht geschrieben, denn nur Philipp Neumann hatte Erfahrung mit Pferden. Die Information, dass Vorerfahrung mit Pferden für das Training, das komplett am Boden stattfindet, überhaupt nicht nötig ist, sorgte bei den Brose Baskets Jungs dann auch für spürbare Entspannung.

Das Training begann allerdings erst einmal ganz ohne tierische Beteiligung. Striebl gab einige praktische Hinweise zum Umgang mit den Tieren, erklärte den Ablauf des Programms und gab einen kurzen Einblick in die Theorie, die hinter dem Teambuilding steckt, nämlich das Modell von Bruce Tuckman. In dem Kreislauf „Forming – Storming – Norming – Performing“ erkannte sich nicht nur Rod Ford wieder. Auch die Antwort auf die Frage, warum ausgerechnet Pferde als Teambuildungpartner, erschloss sich den Jungs aus den Informationen von Striebl: „Die Pferde sind unsere Co-Trainer bei der Vermittlung von Soft-Skills, denn sie sind in der Begegnung mit Menschen ein unbestechlicher Spiegel der eigenen Wirkung. Sie akzeptieren Ehrlichkeit, Vertrauen und Stärke, völlig losgelöst vom beruflichen Status eines Menschen. Sie folgen demjenigen, der Zielbewusstsein, Authentizität, mentale Stärke besitzt und klar kommuniziert.“

Bevor es ans „Folgen“ ging, stand jedoch erst einmal „Beschnuppern“ auf dem Programm. Die acht Basketballer trafen in der Reithalle auf drei frei laufende Pferde und überwanden schnell die Distanz. Und auch wenn so manche Berührung noch unbeholfen aussah, alle ließen sich auf das Experiment ein. Chris Fleming, der gemeinsam mit Arne Woltmann die Aktion begleitete, seinem Team aber Raum ließ und nur beobachtete, zeigte sich vor allem von Rod Fords Qualitäten als „Pferdeflüsterer“ überrascht: „Das hätte ich vorher nicht gedacht, aber es kristallisiert sich heraus, dass er ganz gut mit den Tieren umgehen kann“. Dass dabei der ein oder andere Apfel als Bestechungsmaterial herhalten musste, soll hier unerwähnt bleiben…

Nach der Kennenlernphase übernahm der Bamberger Neuzugang Jamar Smith die Regie in der Halle – seine Aufgabe war es, die drei Pferde in eine gleichzeitige Bewegung zu versetzen, sie dann wieder zum Stehen zu bringen, ihnen drei Ringe um den Hals zu legen und durch Einsatz seiner Energie wieder anzutreiben. Zum Abschluss musste er ihnen die Ringe wieder abnehmen. Er meisterte diese Aufgabe äußerst souverän und war so begeistert, dass er ankündigte in der nächsten Saison statt seines Dienstwagens lieber ein Pferd haben zu wollen: „Ich bin mit neun Jahren, also vor Ewigkeiten, mal auf einem Pferd gesessen, das zählt also nicht wirklich. Aber diese Aktion hier ist wirklich toll und wir haben alle viel Spaß.“


Nach Jamar durften dann auch seine Teamkollegen ran ans Pferd. Aufgabe war es, mit einem der vier Pferde den in der Halle aufgebauten Parcours zu absolvieren. Welches Pferd sie sich dafür aussuchten und in welchem Tempo die Hindernisse überwunden wurden, blieb dabei jedem selbst überlassen. Auch hier fand jedes Zweierteam aus Pferd und Mensch das Ziel.

Nach einer Teamaufgabe, in der die Spieler nicht nur auf ihre vierbeinigen Partner sondern auch auf ihre menschlichen Mannschaftskollegen achten mussten, stand eine Aktion ohne Pferde auf dem Programm: „Das Band“. Hier war Vertrauen in- und Kommunikation miteinander die Basis für den Erfolg. Zum Abschluss des Tages stellte Striebl das Team noch vor eine gemeinsame Herausforderung: es galt, einen Parcours aufzubauen, der die kommende Saison symbolisieren sollte, und diesen mit einem der Pferde zu bewältigen. Wie der Parcours aussehen sollte, darüber waren sich die Jungs schnell einig und am Ende übersprang Harlekin geführt von Rod Ford und begleitet von seinen Teamkollegen auch das Hindernis „Meisterschaft“.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen stand für die Profis noch eine Runde Videofeedback auf dem Programm und alle waren sich einig, dass dieser Tag außerhalb ihrer „Comfort Zone“ mehr als gelungen war. Chris Fleming hatte das Schlusswort: „Natürlich ist so ein Training etwas komplett anderes als die Jungs gewohnt sind, aber ich bin überzeugt, dass solche Teamaktivitäten außerhalb des Basketballs stattfinden müssen und gerade solche ungewöhnlichen Situationen sind sehr hilfreich für die Entwicklung einer Mannschaft. Vielen Dank an Ulrich Striebl und sein Team für diese einzigartige Erfahrung.“

Wer mehr über das pferdegestützte Training von Portapatet erfahren möchtet, findet ausführliche Infos auf der Internetseite www.portapatet.de.

Eine Bildergalerie zum Event finden Sie hier.

Ein Video gibt's auf Brose Baskets TV. 

Alle Nachrichten