Brose Baskets kassieren Niederlage in Gießen

Die Brose Baskets haben ihre erste Saisonniederlage kassiert. Bei den Gießen 46ers verloren die Bamberger mit 81:80. Braydon Hobbs war es für die Hessen, der sieben Sekunden vor Spielende den entscheidenden Korbleger versenkte.

Das erste und das letzte Viertel lief für die Brose Baskets kaum etwas zusammen (20:29 und 15:23). Zwar sah es bei einer zwischenzeitlichen Führung von sieben Punkten Ende des dritten Viertels danach aus, dass der deutsche Meister das Spiel nach Hause bringen kann, am Schluss aber war es eine durchaus verdiente Niederlage für die Gäste, die in Nicolò Melli mit 19 Punkten ihren besten Werfer hatten.

Andrea Trinchieri, Head Coach Brose Baskets: „Glückwunsch an Gießen. Es war ein sehr verdienter Sieg. Sie haben exzellent gespielt und eigentlich müssten sie am Mittwoch nach Malaga fliegen. Ich bin sehr beschämt über die Leistung meiner Mannschaft. Wir waren oberflächlich, egoistisch, langsam und weich. Wir haben nun das bittere Gefühl einer sehr schlimmen Niederlage und ich hoffe, dass wir alle sehr schnell verstehen, dass wir durch dieses Spiel sehr viel von dem, was wir uns die letzten Wochen aufgebaut haben, verspielt haben. Das macht mich wütend. Ich habe der Mannschaft oft gesagt, dass es schwer ist an die Spitze zu kommen. Dass es aber zehnmal schwerer ist, dort zu bleiben. Einfach zusammengefasst: Gießen hat uns heute den Hintern versohlt. Und der ist jetzt am Boden.“

Nicolò Melli, Nikos Zisis, Brad Wanamaker, Darius Miller und Gabriel Olaseni – das waren die fünf, denen Andrea Trinchieri in der Gießener Sporthalle-Ost zunächst sein Vertrauen aussprach. Den besseren Beginn erwischten die Gießener: Braimoh, dazu je ein Dreier von Bartolo und Ibekwe; für die Brose Baskets erzielte Darius Miller die ersten Zähler (8:2, 3.). Aber die Hausherren blieben das aktivere Team. Fünf Bartolo-Punkte in Folge, dazu ein Hobbs-Dreier brachten die Hessen nach fünf Minuten beim Stand von 18:7 erstmals zweistellig in Führung. Es brauchte eine Auszeitansprache von Andrea Trinchieri, dass seine Jungs besser ins Spiel fanden. Vier Melli-Punkte, dazu ein Dreier von Strelnieks und zwei Freiwürfe von Brad Wanamaker – die Brose Baskets waren wieder auf vier dran (20:16, 8.). Aber Gießen war vor allem von jenseits der 6,75-Linie bärenstark. Sieben Dreier trafen sie im ersten Viertel, dazu einen mit der Schlusssekunde, und führten nach zehn Minuten mit 29:20.

Den zweiten Abschnitt eröffnete Elias Harris per Dunking. Und weiter jetzt die Brose Baskets. Janis Strelnieks, Daniel Theis und Nikos Zisis brachten die Gäste ran, Gabriel Olaseni war es dann per Freiwurf, der den ersten Ausgleich der Partie herstellte (35:35, 15.). Die Bamberger standen jetzt vor allem besser in der Verteidigung und erlaubten den Hausherren im zweiten Viertel keinen weiteren Dreier mehr. Zur Pause führten die Gießen 46ers zwar noch knapp mit 39:37, allerdings hatten die Brose Baskets die zweiten zehn Minuten mit 17:10 für sich entschieden. Bester Werfer auf Seiten der Gäste: Janis Strelnieks mit zehn Punkten, darunter zwei Dreier und einer 100%igen Trefferquote.

Der erste Angriff in der zweiten Halbzeit brachte die erste Führung für die Brose Baskets. Nicolò Melli traf per, Darius Miller legte kurz darauf ebenfalls für drei zum 39:43 nach. Ein 9:0-Lauf der Gastgeber brachte die in den nächsten Minuten aber wieder nach vorne (48:43, 23.). Es blieb eine enge Kiste in der mit 3429 Zuschauern besuchten Osthalle. Nikos Zisis holte vorne nach einem vergebenen Wurf seinen eigenen Rebound und verkürzte auf 55:54; hinten blockte Daniel Theis und Nic Melli traf zwei Minuten vor Viertelende einen Freiwurf zum Ausgleich. Dem Kapitän war dann die erneute Führung vorbehalten: Steal von Brad Wanamaker und anschließendes Dreipunktspiel (55:58, 28.). Und die Brose Baskets legten nach, gingen nach einem 10:0-Lauf mit sieben Punkten in Führung: 55:62. Und diesen Vorsprung konnten die Gäste auch in den Schlussabschnitt mitnehmen. 58:65 stand es nach Ende des dritten Viertels.

Der Vorsprung schmolz zu Beginn des Schlussabschnitts wieder dahin und wurde sogar wieder ein Rückstand. Acht Gießener Punkte in Folge konterte Brad Wanamaker per Dreier (66:68, 33.). Keine Mannschaft konnte sich in den nächsten Minuten absetzen, die Führung wechselte hin und her. Cameron Wells war es, der vier Minuten vor Ende der Partie seine Mannschaft per Korbleger auf 76:73 in Front brachte. Nic Melli und Janis Strelnieks holten den Vorsprung aber wieder zurück (76:78, 37.). Zwei Minuten vor Schluss packte Dileo einen Wahnsinnsdreier zum 79:78 aus; Brad Wanamaker mit dem postwendenden Korbleger (79:80, 39.). Sieben Sekunden waren noch auf der Uhr, als Braydon Hobbs durch die Bamberger Zone marschierte und den Korbleger zum 81:80-Endstand versenkte.

Gießen 46ers:

Kovalev dnp, Zazai 2, Hobbs 8, Bartolo 13, Dileo 6, Lischka 3, Braimoh 17, Wells 6, Ibekwe 20, Wragge 6, Schoo dnp

Brose Baskets:

Melli 19, Zisis 10, Staiger, Tadda dnp, Theis 6, Wanamaker 18, Strelnieks 16, Harris 3, Miller 5, Olaseni 3, Heckmann dnp, Idbihi

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