Brose Baskets ziehen ins TOP FOUR ein

Die Brose Baskets stehen im TOP FOUR um den Beko BBL-Pokal. Vorangegangen war ein 71:58-Erfolg bei den MHP RIESEN Ludwigsburg. Angeführt von Nicolò Melli (17 Punkte, zwei Dreier), Darius Miller (14 Punkte, zwei Dreier) und Brad Wanamaker (13 Punkte, zwei Dreier) machte es der deutsche Meister vor 2.987 Zuschauer – darunter 250 lautstarke Bamberger Fans – in der MHPArena nach einem tollen ersten Viertel (20:11) bis zum Schlussviertel spannend. Man merkte den Bambergern teilweise die fehlende Frische nach dem beschwerlichen Trip nach Moskau vom Freitag an. In den letzten zehn Minuten stand dann allerdings die Brose-Defense phänomenal. Den Gastgebern gelang erst etwas mehr als eine Minute vor Schluss der erste Korberfolg aus dem Feld. Das Schlussviertel ging mit 17:8 an die Gäste, die sich damit den Einzug ins TOP FOUR am 20./21. Februar in München sicherten.

Andrea Trinchieri: „Jeder, der Basketball liebt, kam heute auf seine Kosten. Es war ein unglaubliches Spiel. Beide Mannschaften hatten verinnerlicht, dass es ein Knockout-Spiel war. Beide Teams legten alles in diese Partie. Wir spielten ein großartiges Spiel, kamen von einem langen Trip, hatten keine Zeit zu trainieren. Ludwigsburg war der erwartet schwere Gegner und hat es uns zu jeder Zeit sehr schwer gemacht. Eine Anmerkung: für beide Mannschaften ist der Pokal der dritte Wettbewerb. Für mich ist der Modus – mit allem Respekt – etwas schwer verständlich. Wir beide spielen, reisen, spielen, reisen. Mein Team führt die Tabelle mit 15:2 Siegen an und wir müssen heute hier zu einem Knockout-Spiel antreten. In allen anderen Ligen, die mehr gute Teams haben, gibt es so ein Format nicht. Auch Ludwigsburg hat es mehr als verdient, das TOP FOUR zu spielen. Sie hatten eine überragende erste Saisonhälfte. Wir müssen uns alle zusammen Gedanken über das Format machen. Momentan killt es die Show eher, als dass es ihr hilft. Vielleicht wäre ein „Final Eight“ eine Option...“

Drei Änderungen nahm Broses Head Coach in der Starting Five im Vergleich zur Niederlage in Moskau vor: neben Nicolò Melli und Brad Wanamaker standen diesmal Janis Strelnieks, Patrick Heckmann und Elias Harris zu Beginn auf dem Parkett. Den besseren Beginn erwischten denn auch die fünf Bamberger. Heckmann (4), Wanamaker und Melli waren bei einem Gegenkorb von Trice zur schnellen Führung für die Brose Baskets erfolgreich (2:8, 3.). Die Hausherren brauchten knapp vier Minuten um ihrerseits in die Partie zu finden. Brockman und ein Waleskowski-Dreier brachten die Ludwigsburger beim 7:8 wieder auf einen Zähler ran. Fünf Punkte von Nicolò Melli in Folge sorgten dafür, dass sich die Brose Baskets Mitte des Viertels wieder etwas absetzen konnten (7:13, 5.). Wanamaker und Strelnieks bauten Mellis Punkte zu einem insgesamt 9:0-Lauf aus, der erst durch John Brockman gestoppt werden konnte (9:17, 7.). Zum Viertelende führte der deutsche Meister mit neun Punkten, stand es 11:20.

Diesmal war es an Ludwigsburg den besseren Start zu haben. Nachdem Johnson das AND1 versenken konnte, waren die Hausherren wieder auf zwei Punkte dran (20:22, 13.). Trice besorgte kurz darauf den Ausgleich. Bei den Brose Baskets lief in dieser Phase vor allem offensiv wenig zusammen. So musste ein Freiwurf von Janis Strelnieks her, um den 7:0-Run der Gastgeber zu beenden (22:23, 15.). Mehr als sechs Minuten benötigten die Brose Baskets, ehe sie ihr Händchen von Außen in diesem zweiten Viertel fanden. Brad Wanamaker und Janis Strelnieks versenkten beide den Dreier zur erneuten Vier-Punkte-Führung für die Bamberger (26:30, 17.). Ludwigsburg glich eine Minute vor der Pause durch einen Waleskowski-Dreier wieder aus, Johnson brachte die MHP RIESEN kurz darauf wieder nach vorne. Mit 36:34 ging es in die Kabine. Beste Werfer bei den Brose Baskets bisher: Nicolò Melli und Brad Wanamaker mit jeweils acht Punkten.

Nikos Zisis eröffnete Viertel Nummer drei mit einem Dreier, O’Neale und Johnson waren für Ludwigsburg erfolgreich (40:37, 22.). Freiwürfe von Zisis, Miller und Melli brachten in der Folgezeit die Brose Baskets wieder nach vorne: 40:44 zur Mitte des dritten Abschnitts. Es blieb eine enge Kiste, die Führung wechselte in der Folgezeit mehrfach hin und her. O’Neal traf den Freiwurf, Loesing und Cotton jeweils den Korbleger für Ludwigsburg (46:44, 26.). Theis mit zwei erfolgreichen Freiwürfen, Miller mit dem Dreier holten die Führung beim 48:49 drei Minuten vor Viertelende dann wieder auf die Seite des deutschen Meisters. Und der konnte sie noch etwas weiter ausbauen. Wiederum Daniel Theis, dazu Nicolò Melli per Dreier sorgten mit fünf Punkten in Folge für das 50:54 nach 30 Minuten.

Brad Wanamaker, Daniel Theis und Darius Miller (7) erzielten die ersten zehn Punkte für die Brose Baskets im Schlussabschnitt und sorgten so viertelübergreifend für einen 15:0-Lauf und die erstmalige zweistellige Führung (50:64, 35.). Und auch in der Verteidigung stand der deutsche Meister jetzt besser, ließ Ludwigsburg zu keinen einfachen Würfen mehr kommen. So dauerte es knapp fünf Minuten, ehe die Hausherren die ersten Punkte im letzten Viertel erzielen konnten. Und das waren auch noch Freiwürfe von Johnson: 52:64. Drei Minuten vor Schluss stand spätestens fest, die Brose Baskets würden dieses Spiel nicht mehr aus der Hand geben und sich für das TOP FOUR in München qualifizieren. Am Ende hieß es 58:71 für den deutschen Meister, der sich damit die Chance auf den fünften Pokalgewinn nach 1992, 2010, 2011 und 2012 offenhält.

MHP RIESEN Ludwigsburg:

McCray, Johnson 15, Munoz 10, Armbrust, Trice 11, McNaughton, O’Neal 3, Waleskowski 6, Boone 1, Cotton 6, Loesing 2, Brockman 4

Brose Baskets:

Melli 17, Zisis 8, Staiger, Theis 5, Wanamaker 13, Strelnieks 6, Harris, Miller 14, Heckmann 4, Idbihi dnp, Radosevic 1

Foto: Gunnnar Ruebenach

Alle Nachrichten