Sommertalk mit Überraschungs-Gast

19 Tage bevor Head Coach Andrea Trinchieri seine Spieler das erste Mal zum Teamtraining im Basketballcenter Hauptsmoor antreten lässt, fand im Bamberger Aposto am vergangenen Mittwoch die Sommertalk-Reihe der Brose Baskets ihre Fortsetzung. Rund 90 Gäste ließen sich nach einer kurzen Begrüßung durch Aposto-Geschäftsführer Jens Müller von Business Club Sprecher Mischa Salzmann auf den neusten Stand der Saisonvorbereitung bringen. Dabei erlebten sie eine im wahrsten Sinne des Wortes „große“ Überraschung.

Angekündigt war nämlich neben Rolf Beyer als Talkgast Fabian Villmeter, der neue Head Coach des Farmteams aus Baunach. Vielleicht war die Überraschung deshalb auf Seiten von Bambergs Neuzugang Yassin Idbihi noch ein bisschen größer. Denn der befand sich mit Familie ebenfalls zufällig zum Essen im lichtdurchfluteten Aposto und wurde von Rolf Beyer kurzerhand auf die Bühne komplimentiert. Der sympathische 2,08 Meter große Center zeigte sich aber als echter Vollprofi und ließ bereits durchblicken, wie sehr er auf die neue Saison brennt: „Ich bin happy, dass ich in Bamberg spielen kann. Nach einem so schwierigen letzten Jahr beim Deutschen Meister diese Chance zu bekommen, ist wirklich toll. Ich freue mich sehr auf die kommende Saison. Ich hoffe, dem wirklich sehr guten Team, weiterhelfen zu können. Und wie meine Familie und ich in Bamberg aufgenommen worden sind, war sehr herzlich.“

Wir wollen nicht gut sein, sondern sehr gut

Villmeter, der ab sofort das vielleicht spannendste Projekt im deutschen Nachwuchsbasketball verantwortet, stellte im Anschluss selbstbewusst seine Pläne mit dem neuformierten ProA-Team aus Baunach vor. Und die sind durchaus anspruchsvoll: „Wir wollen nicht nur gut sein, sondern sehr gut und das beste Jugendprogramm in ganz Deutschland haben“, kündigte der 34 Jahre alte Trainer an, der seine Zeit aktuell auch noch mit der U16-Nationalmannschaft des Deutschen Basketball Bunds verbringt. Zeit für ausführliche Gespräche und Arbeit in der Halle mit den Jugendtrainern der Brose Baskets hat er natürlich dennoch schon gefunden. Auch mit Andrea Trinchieri steht der vom TV Langen gekommene Coach im ständigen telefonischen Austausch. Denn zwar sei das ProA-Team der Kopf des Bamberger Jugendprogramms, aber „ganz am Ende steht dann das Profi-Team. In einem Jugendprogramm, allgemein in einem Verein ein Farmteam in der Pro A und nicht in der Pro B zu haben, ist natürlich das Optimum. Und wir haben bisher eine super Truppe zusammengestellt. Die jungen Spieler sind alle heiß auf die kommende Saison. Aber man darf auch nicht vergessen, dass wir ganz bewusst auf die amerikanischen Verpflichtungen verzichten und es somit trotz der ganzen jungen Talente eine schwierige herausfordernde Saison wird“, freut sich Villmeter auf die herausfordernde Arbeit im Programm des deutschen Meisters. Dabei endet sein Blick nicht beim letzten Platz des ProA-Kaders. Vielmehr müsse eine „gewisse Durchlässigkeit von der Spielphilosophie, den Systemen etc. von den Profis bis zur U14 gewährleistet sein, so dass Spieler in mehreren Teams zum Einsatz kommen können.“ So werden viele Pro A Spieler auch Spiele in der NBBL bestreiten. Auf der anderen Seite werden Müller, Kratzer und Nikolic am Anfang der Saisonvorbereitung überwiegend bei den Profis mittrainieren. Leader auf dem Platz soll Andi Obst werden. „Andi sehen wir für die kommende Saison als Leader in unserem Pro A Team. Er soll die Mannschaft mitführen und auch viele und entscheidende Minuten auf dem Feld stehen“, ließ sich Villmeter abschließend ganz konkret in die Karten schauen.

Ich habe nicht mit Miller gerechnet

Als zweiter angekündigter Interviewgast stand Rolf Beyer Moderator Mischa Salzmann Rede und Antwort. Das Gespräch konzentrierte sich dabei vor allem auf die Zusammenstellung des Kaders. Beyer dankte dem Spieler-Trio Bagaric, Thompson und Robinson, dass bei aller Sympathie für die „menschlich tollen Typen“ aus verschiedenen Gründen eine Weiterverpflichtung keinen Sinn machte.

Gehalten werden konnte dagegen der frisch verheiratetet Ex-NBA-Profi Darius Miller. „Über die Verpflichtung von Miller bin ich sehr froh, weil ich gar nicht mehr damit gerechnet habe. Schließlich hat er sich in den vier Monaten, die er bei uns war, extrem weiterentwickelt. Im ersten Spiel ließ er sich in der Defensive noch das eine oder andere Mal düpieren, aber in den Playoffs hielt er zum Beispiel auch gegen Topcenter Bryant dagegen“, freute sich Beyer über den Coup zum Abschluss der Kaderplanung, die auf einigen Positionen spannende Konkurrenzkämpfe zutage fördern wird: „Die Verpflichtung von Staiger ist natürlich eine Verbesserung unserer deutschen Positionen. Mit Nikolaos Zisis haben wir außerdem einen extrem erfahrenen Mann auf der Guardposition, der uns in jeder Hinsicht weiterhelfen wird. Auf der Centerposition haben wir uns mit Gabriel Olaseni verstärkt. Er ist noch sehr jung, aber wir sehen seine starke Athletik als großen Vorteil und glauben daran, dass er sich sehr schnell weiterentwickeln wird. Alles in allem suchen wir, damit meine ich vor allem die sportliche Abteilung um Sportdirektor Daniele Baiesi und Head Coach Andrea Trinchieri, ja nach Typen, die nicht nur super ausgebildete Basketballprofis sind, sondern die auch in das Team und in unserer Spielphilosophie und in das ganze System in Bamberg passen.“

Abschließend bat der Geschäftsführer des deutschen Meister die Fans und Unterstützer auch für die neue Mannschaft um Geduld. „Ich freue mich sehr auf die neue Saison, hoffe aber, dass alle dem Team ein bisschen Zeit geben sich einzuspielen, auch wenn diesmal nicht 10 von 12 Spielern getauscht wurden..“

Den gewohnten Ausklang fand der Abend bei einem entspannten Get-together am italienischen Buffet.

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