Test unter freiem Himmel

Unser Neuzugang Gabriel Olaseni bloggt jede Woche über seine Erfahrungen in seiner neuen Heimat. Das englische Original findet ihr auf golaseni.wordpress.com. Die deutsche Übersetzung gibt's bei uns auf brosebaskets.de.

Woche 2: Freiluft-Testspiel

Letzte Woche haben wir zum ersten Mal in der brose ARENA trainiert, in der wir in dieser Saison auch unsere Heimspiele austragen werden. Es war auch das erste Mal, dass ich die ARENA komplett gesehen habe und es hat mir wirklich gefallen. Es ist Platz für etwas weniger als 7.000 Zuschauer und meine Teamkollegen haben mir erzählt, dass es bei Heimspielen immer sehr laut ist und meistens komplett ausverkauft. Ich freue mich sehr darauf, das in ein paar Wochen live zu erleben.

Es fühlt sich immer noch einmal anders an, auf dem Spielparkett zu trainieren als in der Trainingshalle. Man bekommt ein Gefühl dafür, wo man viele seiner Spiele absolvieren wird und wie die Gegebenheiten sind. Falls ihr euch fragt, warum viele Teams nicht häufiger in ihrer ARENA trainieren, dann liegt das daran, dass die Halle nicht den Clubs gehört. Es finden dort noch viele andere Events statt, zum Beispiel Konzerte oder andere Sportveranstaltungen. In der Vorbereitung ist es nicht nötig, dass wir in der brose ARENA trainieren, besonders, weil wir in und um die Trainingshalle viel mehr Möglichkeiten für Kraft- und Konditionstraining haben.

In der Vorbereitung spielen Teams häufig Testspiele, um zu sehen, wo sie sich verbessern müssen. Im College finden diese Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit und in der Halle eines der beiden Teams statt. Unser erstes Spiel war etwas anders und wurde im Freien vor über 5000 Leuten ausgetragen.

Wir sind nach Ulm gereist - das liegt etwa drei Stunden Busfahrt von Bamberg entfernt –, um gegen das dortige Beko BBL Team zu spielen. Ich habe seit meiner Jugend in London nicht mehr draußen gespielt, deshalb war ich sehr aufgeregt mal wieder unter den Bedingungen wie am Anfang zu spielen. Ich wusste nicht genau, was ich zu erwarten hatte, und war dann trotzdem sehr überrascht von dem, was passiert ist. Ulm hatte sein Stadtzentrum in einen Openair-Basketballcourt verwandelt, um den mehrere tausend Fans standen.

Das Spiel ging hin und her, bis Ulm im dritten Viertel weggezogen ist. Wir hatten dann zwar noch einmal einen Lauf, aber sie haben uns auf Distanz gehalten und gewonnen. Als Team waren wir natürlich enttäuscht über die Niederlage, aber wir haben phasenweise auch gesehen, wie gut wir sein können und kannten danach die Bereiche, in denen wir uns im Rest der Vorbereitung noch verbessern müssen.  

Für mich persönlich war es großartig als Profi mit einem Vertrag auf den Court zu gehen. Darauf habe ich in den letzten Jahren hingearbeitet. Das Tempo des Spiels war viel schneller als im College und es war viel härter. Man muss eine Situation sofort erkennen und unmittelbar darauf reagieren. In diese Milli-Sekunde, in der man zu viel nachdenkt, passieren dann Fehler am wahrscheinlichsten. Ich habe mit den erfahreneren Spielern im Team und mit dem Trainerstab gesprochen und sie alle betonen, dass Basketball auf diesem Level viel mit Gefühl zu tun hat. Das Wissen, wann man sich bewegen soll, wann nicht, in welche Richtung basiert auf Gefühl und dem Verständnis dafür, was in einer speziellen Situation auf dem Court passiert.

Auch wenn das Ergebnis nicht das war, was wir für unseren ersten Auftritt als Team erhofft hatten, sind wir doch sicher, dass wir uns in die richtige Richtung verbessern werden. Meine Entscheidung für Bamberg war definitiv die richtige und das beweist mir jede Interaktionen mit den Leuten, die mit dem Team zu tun haben. Man ist ihnen als Persönlichkeit genauso wichtig, wie die richtige Art und Weise, Spiele zu gewinnen. Die nächste Herausforderung steht schon bevor und ich freue mich darauf, weiterhin mit dem Team zu arbeiten. Neues gibt’s dann nächste Woche.

Danke für’s Lesen.  

 

Euer Gabe.


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